Der Wettkampfkalender der Judoka aus Palling ist im Frühjahr 2018 prall gefüllt. Ziemlich jedes Wochenende stehen für die Pallinger Kampfsportler Turniere und Wettbewerbe auf oberbayerischem und bayerischem Gebiet oder sogar deutschlandweit an.

So musste sich zum Beispiel die weibliche Jugend des TSV beim Bavaria-Cup dem größten Sichtungsturnier des Landesverbandes Bayern, den Landestrainerinnen präsentieren. In der Altersklasse U13 konnte sich Melissa Burunc mit einer sehr guten Leistung den 2. Platz erkämpfen. Bei den vierzehn bis fünfzehnjährigen Mädchen gingen Maria Leitner und Sandra Schwankner an den Start. Schon wie in der Woche zuvor bei der männlichen Jugend, galten auch hier bereits die Regeln des Erwachsenensports für die beiden Pallinger Mädels. So holte Maria Leitner in einer sehr stark besetzten Gewichtsklasse einen passablen 7. Platz. Sandra Schwankner hatte es im Schwergewicht mit nur einer Gegnerin zu tun. Aber dies sollte eine im wahrsten Sinne des Wortes schwere Aufgabe werden, denn die Gegnerin vom Post SV München war nicht nur zwei Jahre älter, sondern auch köperlich von gewaltiger Natur. Im ersten Kampf noch klar unterlegen, konnte Sandra Schwankner ihre Fehler abstellen und die Gegnerin über die volle Kampfzeit zwingen. Letztlich reichte aber die Kraft nicht, um Ihre Kontrahentin zu bezwingen. Jedoch war die Silbermedaille verdienter Lohn für die erst 12jährige.

Für die Jungs stand der Auftakt in die Jugendliga Oberbayern auf dem Programm. Besonderheit an der Jugendliga ist, dass hier eine Mannschaft aus drei Altersklassen besteht. Die jüngste Altersklasse U12 soll so mit den Vereinskameraden der Altersklassen U15 und U18 an das Kämpfen im Team herangeführt werden. Die Pallinger gehen hierbei eine Kampfgemeinschaft mit dem langjährigen Partner TSV Freilassing und dem neu gefundenen Partner vom TuS Töging ein. Das Team um Betreuer Tino Flemming startete hierbei überzeugend in die neue Saison der Jugendliga. Mit einem knappen Sieg mit 8:6 Siegen setzten sie sich gegen die Kampfgemeinschaft Achental-Bad Aibling-Miesbach durch. Im zweiten Kampf des Tages lief es dann deutlich besser und gegen die Kampfgemeinschaft Teisendorf-Waging-Oberland kamen die Pallinger mit ihren Partner zu einem deutlichen 10:4 Sieg und holen sich so die vorläufige Tabellenführung in der Gruppe Süd in Oberbayern. Für den TSV Palling standen diesmal folgende Athleten im Team: U12: Moritz Langner, Jakob Ketzler, U15: Louis Flemming, Theodoros Siminidis, Fabian Gröbner, Simon Ketzler, U18: Phillip Prosiegel, Lucas Reiter.

Am 17. März ging es dann für die männliche Jugend U15 nach Backnang in Baden-Würtemberg. Das erste bundesoffene Sichtungsturnier des Deutschen Judobundes stand auf dem Programm. Hier sollten sich die Oberbayernkadersportler Fabian Gröbner, Simon Ketzler und die Bayernkader-Aspiranten Louis Flemming, Kilian Daller und Theodoros Siminidis beweisen. Leider setzte der Grippe Virus, Kilian Daller und Fabian Gröbner außer Gefecht. So reiste Jugendleiter Tino Flemming mit den drei verbleibenden jungen Sportlern in das Neckargebiet. Allein das Umfeld bei diesem Turnier und die mit über 30 Gegnern prall gefüllten Wettkampflisten, ließen eine schwere Aufgabe für das kleine Pallinger Team vermuten. In der Gewichtsklasse bis 40 kg startete Louis Flemming mit einem klaren Sieg durch einen Tani-Otoshi (Talfallzug) gegen seinen hessischen Gegner aus Fulda. Im zweiten Kampf hatte Flemming als deutlich aktiverer Kämpfer Pech, denn der Hauptkampfrichter war anderer Meinung als die drei Mattenrichter. Eine schlecht angesetzte Kontertechnik (Ura-Nage) seines Gegners wurde nach Sichtung des Videomaterials als Waza-Ari (mittlere Wertung) des Gegners aus Dortmund gewertet und der Kampf ging dadurch verloren. In der Hoffnungsrunde kam dann gegen den späteren Drittplatzierten aus Duisburg das Aus für Flemming, was am Ende Platz 11 bedeutete. Auch Theo Siminidis erwischte harte Gegner in seiner Gewichtsklasse bis 43 kg. Auch Siminidis gewann seinen ersten Kampf vorzeitig durch eine Festhaltetechnik (Kesa-Gatame). Nach verlorenem Kampf in der zweiten Runde holte sich aber Siminidis wiederum einen Sieg gegen seinen Gegner vom JC Speyer durch eine Wurftechnik. Das Aus kam dann gegen den Süddeutschen Vizemeister aus dem letzten Jahr. Der Nürnberger Nikahd ging zwar mit einer mittleren Wertung in Führung, aber Siminidis glich kurz vor Schluss aus. In der Verlängerung des Kampfes (Golden-Score) konnte der Pallinger aber nicht mehr punkten und verlor mit einem zweiten Waza-Ari. Platz Neun lässt aber zuversichtlich in Zukunft blicken. Der dritte Pallinger Simon Ketzler hatte nur elf Gegner, jedoch weitaus ältere und erfahrenere Kontrahenten. Nach deutlich verlorenem ersten Kampf startete Ketzler mit einem Freilos in die Hoffnungsrunde. Im zweiten Kampf gewann Ketzler sehr überraschend gegen den Würtemberger Lukas Kaiser, durch einen sehr schönen Ippon-Seoi-Nage der ihm die höchste Wertung Ippon einbrachte. Gegen den späteren Drittplatzierten Erler aus Heidelberg, kam Simon Ketzler leider in eine Festhaltetechnik, aus der er sich nicht mehr befreien konnte. Ein ausgezeichneter siebter Platz stand am Ende für den noch jungen Pallinger zu Buche.