Judo

Web Passau130615 

Hinten: Christoph Ertl, Simon Angerpointner, Alex Kunz, Christoph Dienhart, Dominik Reiter, Benjamin Huber, Sepp Reiter

Vorne: Timo Reiter, Sebastian Brunner, Xaver Schwarz, Tom Geisreiter

Zum Saisonfinale haben die Pallinger Judoka gepatzt. Gegen den direkten Tabellennachbarn Nippon Passau verlor man am Samstag Nachmittag in eigener Halle denkbar knapp mit 8:9 ((Unterbewertung 80:90). Palling musste auf einige Leistungsträger verzichten – darunter auch wie fast die gesamte Saison auf die Schwergewichte – und konnte aufgrund des Fehlens eines 66er nur neun Gewichtsklassen besetzen. Aber auch die Passauer hatten einige ihrer Besten nicht dabei. Erkennbar motiviert, wollten die Niederbayern die angekündigte sportliche Revanche für die Niederlage beim letzten Aufeinandertreffen, was ihnen unter großem Jubel am Ende auch gelang.

Der Kampf lief für die Hausherren planmäßig an. Mit einem „Über-Kopfwurf", einem Tomoe-Nage holte Benjamin Huber (-81 kg) den ersten Ippon. Dem folgte ein weiterer Sieg vom bärenstark kämpfenden Sebastian Brunner (-81 kg) mit einem Schulterwurf. Und nachdem Xaver Schwarz (-73 kg) nach zwei Tomoe-Nage zwei addierte Wazaari (mittlere Wertung) einen Ippon schrieb und ein sich in der nächst höheren Gewichtklasse kämpfender Ralf Böhm (-73 kg) trotz einiger Schwierigkeiten mit einem fulminanten Wurf ebenfalls einen Ippon-Sieg holte, schien der Kampf klar zu Gunsten der Gastgeber auszugehen. Dann aber riss der Faden: Alex Kunz (+90 kg) und Christoph Dienhart (+90 kg) verloren in Sekundenschnelle. Dominik Reiter (-90 kg) und Simon Angerpointner (-90 kg) kämpften verbissen bis an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit. Für beide Begegnungen stand am Ende ein gerechtes Unentschieden angeschrieben. Nur der einzige Leichtgewichtler, Tom Geisreiter (-66 kg) konnte noch einen Sieg beisteuern. Mit einer großen Außensichel, einem O-Soto-Gari gewann der Waginger etwas überraschend gegen den erfahrenen Passauer Coach Hossi Meknatgoo. Der 5:3 Vorsprung nach dem ersten Durchgang war für das Team von Coach Josef Reiter aber zufriedenstellend bis gut.

Der zweite Durchgang verlief nach einem ähnlichen Muster: Schnelle Siege durch Huber (-81 kg) mit einem Festhalter und einem erneuten Ippon-Sieg durch Brunner (-81 kg). Tolle, spektakuläre Würfe durch Schwarz (-73 kg) der sich gegen den Passauer Yoan Calmels trotzdem schwer tat. Ein blitzschnell angesetzter Hebel führte aber letztlich zur umgehenden Aufgabe seines niederbayerischen Kontrahenten. Dann aber, beim beruhigenden Stand von 8:3 drehte der Kampf. Böhm (-73 kg), der vor Wochen noch beim Sieg gegen den österreichischen Altinternationalen Erich Ivinger für Furore sorgte, musste die Matte schon nach wenigen Sekunden als Verlierer verlassen, nachdem er von seinem starken Kontrahenten Alex Schiffner eiskalt mit einem Fußfeger „erwischt" wurde. Dem folgten weitere fünf Niederlagen und ein Unentschieden, die den schon sicher geglaubten Pallinger Sieg auf die Seite der Niederbayern schwappen lies. Kunz (+90 kg) verlor mit einem Würger nach wenigen Sekunden, nicht besser erging es Dienhart (+90 kg), bei dem der Kampf ebenfalls nach wenigen Sekunden zu Ende war. Geisreiter (-66 kg) konnte seinen Sieg nicht wiederholen. Wogegen der bis 90 kg hochgesetzte Timo Reiter in einem verbissenen Kampf ein Unentschieden holte. Indes wollte auch ihm trotz großem Einsatz nicht der nötige Siegpunkt gelingen. Die Pallinger hatten sich im Duell zwischen Angerpointner (-90 kg) und Igor Turovsky schon damit abgefunden, dass es am Ende wohl ein Unentschieden zum Saisonfinale geben werde, als der Pallinger gekontert und halb mit einem Wurf, halb mit einem „Zusammenschieben" unsanft auf die Matte befördert wurde. Der von den drei Kampfrichtern gegebene Ippon bedeutete das Ende eines eingeplanten Sieg-Wettkampftages für die Pallinger, die allerdings schon vor Kampfbeginn vom dritten Tabellenplatz nicht mehr zu verdrängen waren. Auf einen noch möglichen Gesamtsieg in der Liga, hatte man aufgrund der relativ leichten Begegnungen der besser platzierten Teams aus Lenggries und Peiting ohnehin nicht spekuliert.

„Es war nochmals ein spannender Kampf. Aber den zweiten Durchgang dürfen wir nicht mehr abgeben" war das Fazit des Pallinger Coaches Reiter. Für den stellvertretenden Abteilungsleiter Christoph Ertl hätte es in der Saison ruhig noch etwas mehr sein dürfen, sprich: einen Platz ganz oben in der Tabelle. Am Ende zeigten sich aber die Gastgeber zufrieden, dass nach dem Abstieg aus der Bayernliga und einem verhaltenem Saisonbeginn mit einem dritten Platz ein respektables Ergebnis in der Landesliga Süd eingefahren werden konnte.

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